Was ist ein Redaktionsplan?
Ein Redaktionsplan ist quasi der taktische Fahrplan für Dein Content Marketing. In einer Kalender- oder Tabellenansicht ordnet er geplante Content-Veröffentlichungen in jeglicher Form – also sowohl Texte auf Websites und im Blog als auch Inhalte für Social Media und Mailings.
Der Redaktionsplan dient Dir als als zeitliche und inhaltliche Guideline und gewährleistet, dass Du Themen in einer logischen Reihenfolge veröffentlichst, um die Ziele Deiner Content-Marketing-Strategie zu erreichen.
Wenn Du beispielsweise einen Onlineshop für Künstlerbedarf betreibst, kannst Du einen Redaktionsplan erstellen, um die folgenden Themen entlang des Marketing Funnels zu ordnen:
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In diesem Beispiel siehst Du, wie Themen je nach Spezifizierung und Komplexität aufeinander aufbauen, um Leserinnen und Leser vom Anfang bis zum Ende ihrer Wissensreise zu begleiten.
Welche Arten von Redaktionsplänen gibt es?
Da wo Content geschickt eingesetzt werden soll, gibt es im Idealfall auf einen Redaktionsplan. Dadurch solltest Du nicht nur für den klassischen Blog einen Redaktionsplan erstellen, sondern auch für andere inhaltliche Kanäle wie Social Media und den Newsletter.
Redaktionsplan für den Blog
Der redaktionelle Plan für den Unternehmensblog ist der Klassiker und womöglich auch der am häufigsten genutzte. Hier werden Themen, Keywords und Verantwortlichkeiten für Blogartikel gesammelt und zeitlich geordnet. So kann man sicherstellen, dass die einzelnen Beiträge sinnvoll aufeinander aufbauen.
Redaktionsplan für Social Media
Wer auch für soziale Medien Content erstellen möchte, sollte hier nicht einfach drauflos posten. Denn wohingegen Blogartikel für Leserinnen und Leser nicht direkt ersichtlich sind, bis sie ranken, kommen Social-Media-Beiträge in direkten Kontakt mit Nutzerinnen und Nutzern.
Egal, ob Du einen Redaktionsplan für LinkedIn, Xing, Twitter, Facebook oder Instagram erstellst; denke auch hier an eine logische Reihenfolge.
Beachte aber auch, dass jedes Social Network individuelle Eigenschaften besitzt, die Du in Deinen Posts berücksichtigen solltest.
Redaktionsplan für Newsletter
Wenn es um Content Seeding und Distribution geht, kann der Newsletter als wichtiges Werkzeug dienen.
Hier kannst Du im Rahmen eines redaktionellen Newsletters Inhalte neu aufbereiten (Content Repurposing), an Leserinnen und Leser verbreiten und aus der Mail direkt auf den Content verlinken.
Wichtig ist, den redaktionellen Newsletter nicht zu intensiv zu nutzen. Das könnte schnell dazu führen, dass Abonnentinnen und Abonnenten genervt werden und die Mail einfach löschen, ohne einen Blick auf den Inhalt zu werfen. Viele Unternehmen versenden ihren Newsletter daher einmal monatlich.
Was sind die Vorteile eines Redaktionsplans?
Einige Vorzüge eines Redaktionsplans wurden bereits genannt. Trotzdem findest Du in Folgenden weitere gute Gründe für die Erstellung eines Plans, um Dein Content Marketing strategischer zu positionieren.
Überblick behalten
Wenn Du Deinen Content in einem Redaktionsplan ordnest, behältst Du stets den Überblick über alle wichtigen Faktoren – zum Beispiel, wann der Inhalt veröffentlicht werden soll, auf welchen Kanälen, mit welchem Keyword-Fokus und wer dafür verantwortlich ist.
Fokus behalten
Durch eine klare Strukturierung kannst Du zudem den Fokus auf Dein Ziel behalten. So ist der Redaktionsplan quasi Deine Roadmap zwischen dem Status quo und Deinen Quartalszielen. Dadurch erkennst Du im Umkehrschluss auch schneller, was nicht in Deine Ziele einzahlt.
Schreibblockaden vermeiden
Schreibblockaden entstehen immer gerne zur unpassendsten Zeit – beispielsweise, wenn Du übermorgen einen Text liefern musst und heute erst damit anfängst. Wer seine Themen früh überlegt und genau definiert, vermeidet logischerweise auch spontane kreative Blocker.
Langfristig planen
Mit einem konkreten Redaktionsplan, weißt Du genau, was in den kommenden Wochen ansteht. So kannst Du bereits jetzt Content für spätere Events planen und konzipieren.
Möchtest Du beispielsweise eine Kampagne zu Weihnachten aufsetzen, kannst Du bereits im Oktober mit der Planung beginnen und so eine problemlos Umsetzung gewährleisten.
Regelmäßig bloggen
Um den Redaktionsplan zu befüllen, musst Du natürlich Themen für kommende Posts und Beiträge einplanen. Das führt im Umkehrschluss dazu, regelmäßiger zu posten (duh!).
Besonders Google schätzt regelmäßige Aktivitäten im Content Marketing und bewertet beispielsweise einen Blog, auf dem in relative gleichmäßigen Intervallen veröffentlicht wird, besser als andere, die nur alle paar Monate etwas von sich hören lassen.
Auch auf Social Media zeigst Du durch regelmäßige Posts Präsenz und hast mit gutem Content die Möglichkeit, eine Marke aufzubauen.
Bestandteile: Was gehört in einen Redaktionsplan?
Ein Redaktionsplan ist für jedes Unternehmen und jede Zielsetzung individuell. Dennoch gibt es einige Bestandteile, die immer in einen effektiven Redaktionsplan gehören.
Zielsetzung
Jedes Thema, das Du im Redaktionsplan vermerkst, sollte eine klare Zielsetzung haben. Zumindest solltest Du irgendwo im Plan anmerken, welche Content-Marketing-Strategie Du verfolgst, damit Du in der täglich Arbeit stets das Ziel vor Augen hast.
Zielgruppe
Auch Deine Zielgruppen sollten beachtet werden. Im Idealfall schreibst Du bei jedem Thema direkt dazu, welche Target Group mit dem Content zu welcher Handlung motiviert werden soll.
Arbeitstitel
Damit Du im Redaktionsplan den Überblick behältst, muss jedes Thema einen individuellen Titel haben. Dieser muss anfangs noch nicht final sein und Du kannst ihn vor der Veröffentlichung natürlich noch anpassen.
Veröffentlichungsdatum
Damit Du von den Vorteilen eines Redaktionsplans profitieren und mittel- bis langfristig planen kannst, musst Du natürlich Deine Content Pieces mit einem Veröffentlichungsdatum versehen. So kannst Du die Themen auch in eine logische Reihenfolge bringen und sie mit anderen Kanälen abstimmen.
Inhalt und Struktur
Um bestens vorbereitet zu sein, wenn Du dann letztendlich den Content erstellst, kannst Du für jedes Thema auch direkt eine inhaltliche Struktur festlegen. Ein guter und logischer Aufbau hilft nicht nur den Leserinnen und Lesern, die Inhalte schnell und einfach zu verstehen, sondern wird unter Umständen auch von Google mit besseren Rankings belohnt.
Keywords
Apropos Rankings: Damit Du auch für die relevanten Suchbegriffe rankst, solltest Du im Redaktionsplan die einzelnen Content Pieces mit einem passenden Keyword-Set versehen, auf das die Content-Erstellung dann aufbaut.
Verantwortliche Person
Content Marketing ist zu großen Teilen auch Projektmanagement. Und wie auch beim Projektmanagement müssen Verantwortlichkeiten klar verteilt werden, damit alle Beteiligten wissen, welche Aufgaben wie bis wann zu erledigen haben.
Wie finde ich Themen für meinen Redaktionsplan?
Um passende Themen für Deinen Redaktionsplan zu identifizieren, gibt es verschiedene Optionen:
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Wettbewerbsanalyse
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Content Audit
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Trend-Analyse
Wettbewerbs- und Content-Gap-Analyse
Du kennst Deine direkten Konkurrenten und ihre Produkte – aber kennst Du auch ihren Content?
Um passenden Themen für Deine Blog, Dein Lexikon oder andere Content-Formate zu finden, kannst Du einfach mal einen Blick auf die Domain Deiner Wettbewerber werfen und hier gegebenenfalls eine Content-Gap-Analyse durchführen.
So eine Content-Gap-Analyse ist beispielsweise in Semrush möglich.
Content Audit
Wenn Du bereits viel Content auf Deiner Domain hast, kannst (solltest!) Du einen Content Audit durchführen, um potenzielle Themen zu finden.
Der Content Audit kann auch zeigen, welche Themen Du bereits behandelt hast, aber ohne sonderlichen Erfolg. Hier kannst Du erneut eine konkrete Inhalts- und Keyword-Analyse vornehmen und Den Content optimieren, um besser zu ranken, mehr Traffic zu erhalten oder vielleicht sogar höhere Conversions zu erzielen.
Einen Content Audit kannst Du zum Beispiel mit dem Website Crawler von Screaming Frog durchführen.
Trend-Analyse
Wenn Du möglichst viel Sichtbarkeit und Traffic für Deine Domain erhalten möchtest, bietet sich eine Trend-Analyse an, um aktuell beliebte Themen zu finden und an dem Hype teilzuhaben.
Trend-Analysen können in Google Trends oder Explodingtopics.com durchgeführt werden.
Tools: Wie erstelle ich einen Redaktionsplan?
Jetzt, wo Du weißt, was die Bestandteile eines Redaktionsplans sind und wie Du die richtigen Themen findest, kannst Du eigentlich direkt loslegen. Aber welche Tools eignen sich am besten, um einen Redaktionsplan zu erstellen?
Offline-Kalender
Der Vorteil eines Offline-Kalenders ist, dass Du ihn händisch ausfüllen und jederzeit auch ohne Internetverbindung nutzen kannst. Praktische Vorlagen gibt es online zum Download.
Nachteile sind allerdings, dass Du einmal eingetragene Themen nur schwer wieder ändern kannst, nicht immer Zugriff darauf hast und die Zusammenarbeit mit anderen fast unmöglich ist. Auch die Übersichtlichkeit leidet stark mit zunehmender Anzahl von Themen.
Ein Offline-Kalender eignet sich somit eher für Freiberufler und Solo-Selbstständige.
Excel-Tabellen
Wer es etwas digitaler mag, kann Excel-Tabellen für seinen Redaktionsplan verwenden. Diese sind deutlich flexibler als Offline-Kalender und können ebenfalls ohne Internetverbindung genutzt werden. Zudem hast Du hier die Möglichkeit, alle Informationen und Kanäle abzubilden.
Trotzdem kann auch eine Excel-Tabelle mit vielen Spalten schnell unübersichtlich werden. Zudem ist die Excel-Datei nur auf Deinem PC gespeichert und deshalb nur begrenzt für andere Mitarbeitenden zugänglich. Außerdem verfügt Excel über keine Kalenderansicht.
Google Tabellen
Google Tabellen ist Excel in vielen Punkten ähnlich. Dieses Tool ist ebenfalls flexibel und bietet einen guten Überblick über alle relevanten Informationen. Der große Unterschied: Da Google Tabellen webbasiert ist, können alle Teammitglieder, die den Link haben, am Redaktionsplan mitarbeiten.
Nachteile sind aber, dass Du auch hier keine Kalenderfunktion hast Du dadurch bei vielen Spalten den Durchblick verlieren kannst.
Projektmanagement-Tools
Tools wie Asana, Monday oder Trello sind webbasiert, flexibel und bieten zudem zusätzliche Funktionen. So kannst Du Aufgaben direkt den verantwortlichen Personen zuweisen, Deadlines setzen und mit allen Beteiligten an einem Strang ziehen. Auch eine Kalenderansicht ist möglich.
Allerdings hast Du nicht immer alle Kanäle auf einen Blick verfügbar und die Tools sind nicht zu 100% DSGVO-konform.
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Fazit
Content erstellen ist im heutigen Informationszeitalter absolut essenziell. Aber trotzdem ist „einfach so drauflos schreiben” nicht die Lösung.
Damit Du mit Deinen Inhalten auch die Ziele des Marketings und letztendlich die übergeordneten Unternehmensziele unterstützt, solltest Du einen klaren Redaktionsplan erstellen. Dieser zeigt, welcher Content wann auf welchen Kanälen für welche Zielgruppe mit welchem Ziel erstellt und veröffentlicht werden soll.
Ein Redaktionsplan erlaubt es Dir, langfristig zu planen, Schreibblockaden zu umgehen und strategisch zu handeln. Er beinhaltet dabei alle wichtigen Informationen zu Deinen Inhalten – vom Thema über relevante Keywords bis hin zu den Verantwortlichen und dem geplanten Veröffentlichungsdatum.
Einen Redaktionsplan zu erstellen ist mit den richtigen Tools denkbar einfach und kann Dir mittel- bis langfristig viel Zeit und Arbeit sparen. Denn wie heißt es so schön? Jede Minute, die man mit der Planung verbringt, spart zehn Minuten in der Ausführung.
Über mich
Philip Zimmermann
Content Manager & Content Creator
Seit meiner Kindheit schreibe ich bereits Kurzgeschichten. Während der Studienzeit im Bereich Marketing entdeckte ich dann durch verschiedene Werkstudenten-Stellen das redaktionelle Arbeiten, Copywriting und den Umgang mit SEO-Texten für mich.
Seit 2021 bin ich als Content Marketing Manager im Fintech-Bereich tätig und habe es mir auf page//tonic zum Ziel gesetzt, mein bisheriges Wissen weiterzugeben.